7 gute Gründe und Tipps für Reisetagebücher / Travel Books

Reisetagebücher zu schreiben, hört sich für viele Menschen nach Arbeit an. Schreiben, vielleicht sogar noch per Hand, hat für sie wenig mit Urlaub und Entspannung zu tun. Dennoch gibt es gute Gründe dafür, Reisetagebücher zu führen. Tipps, wie auch Schreibungeübte schöne Reiseerinnerungen verfassen können, findet Ihr hier.

Im Zeitalter von Internet, Social Media, WhatsApp und sonstigen Chats ist alles noch viel vergänglicher als früher. Ein Gedanke wird in eine Abfolge aus Smileys gepackt und Minuten später nicht mehr erinnert. Ein anderer Trend über mehrere Jahre war das Voyeuristische. Tagebücher wurden nicht mehr verschlossen und zu Hause im Schubfach unter den Socken versteckt, sondern für alle lesbar im Internet präsentiert. Dazu kam, dass die Fotografie mehr und mehr auf die Smartphones verlagert wurde. Private Fotos bei Facebook oder auf persönlichen Blogs zu veröffentlichen und damit potentiell die gesamte Welt sehen zu lassen, war plötzlich kein Problem mehr.

Doch mittlerweile besinnen sich Menschen wieder ihrer Privatheit, persönlicher und individueller Gestaltung ihres Lebens. Bilder werden wieder ausgedruckt und in Fotoalben oder Bastelkalender geklebt. Eintrittskarten, Fahrkarten und schöne Infoblätter aus dem Urlaub werden sorgsam aufbewahrt, statt sie wegzuwerfen. Erinnerungen werden zu all dem geschrieben, kleine Anekdoten, Bekanntschaften und Gaumenfreuden in Berggasthäusern notiert.

Wer jedoch Schreiben mit Arbeit verbindet, wer es gar verlernt hat, seine Gedanken zu Papier zu bringen, wird nicht ausgerechnet im Urlaub damit anfangen wollen. Weshalb es dennoch sinnvoll sein kann, wenigstens ein kleines Urlaubstagebuch zu schreiben und wie selbst Schreibfaule diverse Hürden meistern können, ohne dass es sich nach Arbeit anfühlt, das erfahrt ihr in den folgenden Hinweisen und Ratschlägen. Wenn ihr weitere gute Tipps habt, könnt Ihr uns gerne in den Kommentaren davon berichten. Wir freuen uns über Eure Schreiberfahrungen im Urlaub.

 

7 gute Gründe und Tipps, bei der nächsten Reise Reisetagebücher zu führen

Niemand muss Angst vor dem berühmt-berüchtigten leeren Blatt in Reisetagebüchern oder Notizbüchern haben. Wer dennoch Anregungen fürs Schreiben benötigt, wird bei den folgenden sieben Punkten fündig.

Grund 1: Die Reise ist irgendwann zu Ende

Das mag sich zunächst wie ein Nachteil anhören, ist jedoch im Hinblick auf das Schreiben ein Vorteil. Vor allem für Menschen, die üblicherweise nicht viel schreiben. Viele Tagebuchschreiber beispielsweise verlieren irgendwann die Lust oder Motivation. Vielleicht ist an einem Tag nicht viel passiert. Oder sie fühlen sich ein wenig kränklich. Drei, vier Tage vergehen, bevor sie wieder an das Tagebuch denken. Und dann ist es längst nicht wieder zur Hand genommen. Bereits da ist die Regelmäßigkeit dahin. Das tägliche Schreiben ist unterbrochen. Zuerst bestimmen Schuldgefühle jeden Gedanken an das Tagebuch. Irgendwann jedoch sagen sie sich, dass das so wichtig auch wieder nicht ist. Und lassen es bleiben.

Ziellosigkeit ist einer der Hauptgründe, weshalb Tagebuchschreiber irgendwann mit dem Schreiben aufhören. Ein anderer Grund: die Sucht nach immer mehr. Was zuvor in wenigen Sätzen beschrieben werden konnte, soll nun minutiös dokumentiert werden. Doch dafür fehlt schlicht die Zeit.

Beginnt Ihr Reisetagebücher mit dem ersten Tag der Reise, um sie am letzten Tag zu beenden, habt Ihr ein Ziel, das eingehalten werden kann. Über zwei, drei Wochen jeden Tag ein paar Stichworte zu notieren, garniert mit Eintrittskarten, Skizzen und Polaroids fällt nicht schwer. Vollständige Sätze sind für die spätere Erinnerung nicht nötig. Eindrucksvolle Grabsteininschriften können beispielsweise auch im Foto festgehalten werden. Während einer Reise gibt es zudem recht selten langweilige Tage. Da wird es auch Schreibungeübten bald leicht fallen, Gefühle und Eindrücke zu notieren – mal kürzer, mal etwas länger.

 

Grund 2: Sich auch lange nach der Reise noch an schöne Details erinnern

auf nach Berlin!
Das Schönste am Urlaub und an spannenden Reisen sind die unmittelbaren Eindrücke. Viele Erlebnisse und Begegnungen können und sollten gar nicht in Worte gefasst werden. Anders ist es mit tief eindrücklichen Geschichten, die einfach aufgeschrieben werden müssen, damit sie nicht unter dem Eindruck künftiger Ereignisse vergessen werden. Andere haben das Bedürfnis, besonders aufwühlende Erlebnisse mittels Schreiben für sich selbst zu reflektieren. Also mit dem Stift zum Papier wie in einen Spiegel schauen.

Bereits wenige Tage nach dem Urlaub hält der Alltag jeden Menschen wieder kräftig am Hemdkragen. Abrechnungen sind wieder wichtig. Dokumente sind zu verfassen. Häuser zu konstruieren und zu bauen. Die Erinnerungen an den Urlaub rücken in den Hintergrund. Schon bald sind am Wochenende beim Treffen mit Freunden nur noch Eckpfeiler präsent, Orte, die der Reisende besucht hat. Ein paar Handybilder werden gezeigt. Doch ohne schriftliche Ergänzungen verliert sich die Erinnerung im Groben.

Habt Ihr wenigstens kleine Reisetagebücher mit wichtigen Stichworten, zugehörigen Prospekten, Flyern, ein oder zwei Anekdoten, dann bleiben Details länger präsent. Ein multimediales Urlaubstagebuch ist die beste Erinnerungsstütze.

 

Grund 3: Fakten und Gefühle in Stichworten

Wenn es darum geht, sich später an schöne Erlebnisse detailgenau erinnern zu können, sind Fakten und Gefühle das wichtigste. Überhaupt alle Sinneseindrücke, also Riechen, Schmecken, Sehen und Tasten / Spüren sind für ein vollständiges Erinnerungsbild wichtig. Unmittelbar erlebte Gefühle auf Papier gebannt, garniert mit wichtigen Fakten wie Namen von Restaurants und Reisebekanntschaften, Wetterlage, absolvierte Höhenmeter oder die verzehrten Sorten Speiseeis helfen der Erinnerung später auf die Sprünge.

Stichworte in Form von Listen für bestimmte Tage, Bergtouren oder Wanderungen sind meist ausreichend, um auch nach Monaten im Kopf noch lebendige Bilder entstehen zu lassen. Oft können sich Menschen sogar nach Jahren noch an bestimmte Gerüche erinnern, von denen sie in den eigenen Reisetagebüchern nachlesen. Das liegt an den ungefilterten, unmittelbaren Eindrücken bei der damaligen Reise. Noch authentischer wird das Nachempfinden, wenn im Schreiben bekannte Ähnlichkeiten zu den Sinneseindrücken gefunden werden. Wenn bei der Reflexion darüber Metaphern oder Bilder gefunden werden. Beispielsweise, wenn der Badesee gerochen hat wie ein Badezuber gefüllt mit Zitronen und Meersalz.

 

Grund 4: Zum Schreiben von Reisetagebüchern stets einen schönen Platz

auf nach Wien!
Die spätere Lektüre des geschriebenen Wortes verbindet sich meist mit dem Ort, an dem die Reisenotizen entstanden sind. Auch wenn Ihr nicht explizit schreibt, dass Ihr Eure Begegnung mit dem niederösterreichischen Viehzüchter in einem Regionalzug mit strengem Tiergeruch niedergeschrieben habt, werdet Ihr Euch später daran erinnern.

Schreibt deshalb am besten etappenweise an schönen Orten: bei einer Rast am Berg auf einer Holzbank mit Blick über das Tal oder an einem See unter dem schattigen Baum. Ruhe zu haben und also allein mit den eigenen Gedanken zu sein, ist durchaus förderlich für das Verfassen von Urlaubserinnerungen.

Doch auch ein von Touristen und Einheimischen belebter Platz kann zum Schreiben einladen. Hier wirken Trubel und Menschen inspirierend, vor allem, wenn Ihr niemanden kennt. Wenn Ihr nicht angesprochen werdet und eine Szene oder Situation als Beobachter erleben könnt, fällt das Schreiben vielen Menschen leicht. Denn aufgrund der vermeintlich spürbaren Beobachtung durch andere Menschen will der Schreiber beschäftigt, nicht untätig wirken.

Die Gesellschaft fremder Menschen wirkt also anregend. Stille und Ruhe, eine weite Landschaft ist besser für reflektierende Gedanken, die den Weg aufs Papier finden sollen.

 

Grund 5: Souvenirs finden einen schönen Aufbewahrungsort und später Kontext in Reisetagebüchern

An einem noch fremden Urlaubsort zieht es Touristen oft in Informationsbüros, um Flyer oder Kärtchen zu Hauptattraktionen mitzunehmen. Eintrittskarten sind zuweilen recht hübsch gestaltet. Ein schönes Laubblatt am Wegesrand wird von der Wanderung mitgenommen. Doch wo landen all die persönlich gesammelten Souvenirs und Erinnerungsstücke? Entweder werden sie irgendwann doch im nächsten Papierkorb entsorgt, spätestens dann, wenn sie am Tag der Heimreise durch Risse, Knicke oder Flecke unansehnlich geworden sind. Oder sie werden mit nach Hause genommen, dort eine Weile gelagert, aber letztlich auch entsorgt, um Platz zu schaffen für Neues.

Je nachdem, ob Ihr lieber Schreiber oder Sammler seid, gibt es Reisetagebücher mit mehr oder weniger Klarsichthüllen in unterschiedlichen Größen für flache Originalstücke vom Urlaubsort. Sie können direkt verwahrt werden, bekommen keine Flecken oder Knicke und können immer wieder angeschaut werden. In Notizbücher können lose Zettel mittels bunten Masking Tapes auch eingeklebt werden. Oder Ihr verwendet Fotoecken für schöne Postkarten. Wenn Euer Notizbuch ein integriertes Gummiband besitzt, könnt Ihr es auch bei wachsender Dicke sicher verschließen.

 

Grund 6: Privates wird wieder privat

auf nach Marrakesch!
Vielleicht liegt es an unserer Zeit der kalkulierten Unsicherheit. Vielleicht wird vielen Menschen einfach nur bewusst, dass private Tagebücher im Internet keineswegs privat sind. Auch der Trend zu mehr Selbstgestaltung, wieder mehr Basteln und überhaupt individuellem Schaffen bewirkt, dass sich Schreiben und Gestalten mehr und mehr aus dem Netz zurück ins wahre Leben verlagern.

Vielen Menschen wird bewusst, dass schönes Papier zwischen den Fingern zu spüren, mit der Tinte aus einem Füllfederhalter über das Papier zu gleiten und die Gedanken gewissermaßen unmittelbar fließen zu lassen, höchst ästhetische Erfahrungen sein können. Beim Positionieren von Gedanken und Erinnerungsstücken in Reisetagebüchern wird reflektiert, die Reise nochmals erlebt. Ihr kommt zur Ruhe und lagert Eure Erlebnisse nicht nur aus, sondern ordnet und gestaltet sie, wie es für Euch am schönsten ist. Das Schreiben vor dem Computer ist in der Regel ein einsamer Vorgang. Reisetagebücher zu gestalten, kann mit der gesamten Familie geschehen und für sich zur schönen Erinnerung werden.

 

Grund 7: Schöne Erinnerungen für schlechte Zeiten

Es gibt immer eine Zeit nach dem Urlaub. Oft bedeutet das Stress bei der Arbeit. Oder der Alltag mit seinen Verpflichtungen gegenüber Kindern, Eltern, Großeltern und Freunden lässt kaum noch Zeit für Erinnerungen an die schönen Reisetage.

An grauen Novemberabenden könnt Ihr Eure Reisetagebücher aus dem Sommer zur Hand nehmen, Euch Stichpunkte oder Anekdoten durchlesen, dazu die schönen Fotos und Erinnerungsstücke ansehen. Schließt die Augen und träumt Euch für eine kurze Zeit zurück in den Urlaub, die Wanderungen auf Berge und durch Täler, das Baden und Schwimmen im kühlen Nass eines klaren Sees. Genießt beim Blättern im Urlaubstagebuch noch einmal die damals erlebte und empfundene Ruhe, Entspannung und Erholung. Keine Internetseite kann das Gefühl der Tagebuchseiten zwischen den Fingern, den Geruch des Papiers und das Begreifen der Erinnerungsstücke ersetzen.

 

Richtige Reisetagebücher / Travel Books finden: ein paar zusätzliche Hinweise

Um Euch die Auswahl unter kleinen und großen, dünnen und dicken Reisetagebüchern ein wenig zu erleichtern, haben wir eine kleine Auswahl an sieben Notizbüchern zusammengestellt. Nützliche Features werden genannt, Ausstattung sowie die Zielgruppe, für die das Tagebuch am besten geeignet ist. Richtig oder falsch gibt es dabei nicht wirklich. Wenn Ihr das für Euch stimmige Urlaubstagebuch gefunden habt, werdet Ihr es spüren. Lasst Euch inspirieren!

  • Das REMEMBER TripBook Scoop hat für Wenigschreiber ausreichend Papier in unterschiedlichen Lineaturen zur Verfügung. Das Buch glänzt vor allem mit seinen vielen kleinen und großen Klarsichttaschen zum Verstauen von Erinnerungsstücken.
  • Das Reisetagebuch Travel Journal gibt es in kleiner und großer Ausführung. Es beinhaltet ein Kalendarium von zwei Wochen Dauer sowie viele Listen und Features für Aha-Erlebnisse.
  • Die Moleskine Voyageur / Passion-Journal zeichnen sich durch viel Schreibpapier sowie Organisationstalent mit Stickern, Tasche und Lesebändchen aus.
  • Das Moleskine Klassik Hardcover, liniert in klein oder groß ist das klassische schwarze Notizbuch, das umfassend selbst gestaltet und zum Reisetagebuch umfunktioniert werden kann.
  • Für Zeichner und Grafiker eignet sich das Moleskine Storyboard-Notizbuch.
  • Das opulent gestaltete Paperblanks Notizbuch Flexi, Safawidisch, liniert gibt es in kleiner und großer Ausführung und ist wegen seines geringen Gewichts, des flexiblen Einbands und der schönen Front bestens dafür geeignet, schöne Reiseerlebnisse zu notieren. Eine Tasche hält lose Erinnerungen oder Fahrkarten.
  • Der Monograph Notizbuch Geometric in klein oder groß ist als Skizzenbuch eine reine Freude, vor allem wegen der unterschiedlichen Farbtöne der Blankoseiten und des leicht angerauten Papiers.

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