Michael Klose_Vernissage_Wasser-Farbe-Licht_teaser

Von blauen Wundern und blauen Einhörnern: zur Vernissage der Ausstellung „Wasser. Farbe. Licht“ von Michael Klose bei art+form

Dass die Farbe Blau bei einer Ausstellung mit Wassermotiven vorherrschend ist, überrascht nicht. Dass das Blau bei der Vernissage zu „Wasser. Farbe. Licht“ von Michael Klose jedoch noch andere Konnotationen und Verbindungen zeigt, ist durchaus gewollt. Ein Bericht.

Paul Hoorn (links) und Michael G. Fritz
Paul Hoorn (links) und Michael G. Fritz
Üblicherweise tritt Paul Hoorn mit seinem Akkordeon auf. Doch für die Vernissage „Wasser. Farbe. Licht“ von Michael Klose schien ihm das Piano passender. Das Gründungsmitglied des Blauen Einhorns, bis 2013 eine Dresdner Musikkapelle, hatte sich im Vorfeld der Ausstellungseröffnung von den Bildwerken inspirieren lassen. Vor allem bei den Waldthemen mit stimmungsvollem Licht wollte Paul Hoorn mit den zarten Klaviertönen das Zwitschern von Vögeln nachahmen. Manche mögen die sanften Klänge als Wasserfall empfunden haben. In jedem Fall war der Klangteppich akustische Ergänzung zum kraftvollen Pinselstrich von Michael Klose, der sich stets auf das Wesentliche konzentriert.

Die Ausstellung „Wasser. Farbe. Licht“ zeigt hauptsächlich Aquarelle und Acryl auf Leinwand, die seit 1990 entstanden sind. Die insgesamt 36 Bildwerke sind manchmal wuchtig, zuweilen strahlen sie eine ohrenbetäubende Stille aus. Wenn der in Arnsdorf bei Dresden lebende Künstler seine Waldthemen zum Bildwerk formt, erahnt der Betrachter seine ursprüngliche Profession. Michael Klose ist studierter Architekt, der jahrelang vom eigenen Architekturbüro aus gearbeitet hat. In langen Pausen hat er schon damals skizziert und gemalt. Seit 2017 hat er der Architektur schließlich den Rücken gekehrt, um sich hauptberuflich der bildenden Kunst zu widmen.

 

Michael Klose vom Dreiklang zum Gleichklang: Kunst ist das, was man nicht sehen kann

Blick auf das Bildwerk "Ufer" (Acryl auf Leinwand) von Michael Klose in der Ausstellung "Wasser. Farbe. Licht" bei art+form
Blick auf das Bildwerk „Ufer“ (Acryl auf Leinwand)
Jahrelang hat sich der sächsische Maler und Aquarellist an der Loschwitzbrücke, dem sogenannten Blauen Wunder, abgearbeitet. Er hatte das Glück, dass sein Arbeitsweg früh und spät das Dresdner Wahrzeichen sehr oft kreuzte. Und so haben auch einige Bildwerke der symbolträchtigen Brücke den Weg in die aktuelle Ausstellung gefunden. Vertreten sind sie im ersten Raum, der dem „Wasser“-Motiv gewidmet ist. Auch die anderen beiden Motive der Ausstellung, Farbe und Licht, haben ihre eigene Sektion in den Räumlichkeiten der Ladengalerie art+form. Unter „Farbe“ sind hauptsächlich lichtdurchflutete Waldlandschaften und Gebirge versammelt. Während das „Licht“-Thema diffuse Morgenstimmungen einfängt, wenn sich beispielsweise die Morgensonne schwerfällig durch den Frühnebel quält.

Die Laudatio zur Vernissage hielt der Berliner Schriftsteller Michael G. Fritz, der als selbständiger Autor in Dresden lebt. Beide Michaels kannten sich bisher nicht. Und so eröffnete der Schriftsteller einen unverstellten, frischen Blick auf die Bildwerke des Künstlers. Der Vorzugsgrafik konstatierte Michael G. Fritz einen „Blick auf Dresden, der sich niemals abnützen wird“. Später bemerkte eine Besucherin, dass Farbigkeit und Stimmungen sowie die freie Gestaltung der Aquarelle ihrem Gemüt gut tun. Kann man mit einem schöneren Gefühl aus einer Vernissage herausgehen?


„Wasser. Farbe. Licht“ können Sie selbst nachspüren bis zum 13. Juni 2019 in der Ladengalerie art+form an der Bautzner Straße 11 in Dresden.
Weitere Informationen: Vita Michael Klose | Ausstellungsliste | Virtuelle Ausstellung

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert