Holger Koch

Die Ausstellung "Vogel Perspektive" zeigt vom 4. Februar bis zum 14. März Arbeiten des Malers und Grafikers Holger Koch, mit dem die Galerie art + form bereits auf eine langjährige Tradition zurückblickt. Zu sehen sind vorwiegend neue Gemälde sowie Aquarelle und aquarellierte Miniaturradierungen des Künstlers.

Holger Koch steht für eine farbenfrohe, skurrile und hintergründig-heitere Kunst, für subtilen Humor und feine Ironie. Aus seinen Darstellungen spricht Lebensfreude, sie bezaubern durch Einfachheit und Witz. Typische Sujets sind Straßenzüge und Landschaften mit weitem Horizont, häufig Meeresansichten, vor deren Hintergrund sich liebenswerte, seltsame Wesen zusammenfinden: stilisierte Vögel, Katzen und andere Tiere, Schneemänner, Figuren mit Zipfelmützen und Monde, die der Künstler mit feinem Pinselstrich ins Bild setzt. Es sind eigentümliche und märchenhafte Wesen, die menschliche Eigenschaften repräsentieren und in denen wir uns auf die eine oder andere Art wiederfinden.

Die anspielungsreichen Titel Kochs bilden eine wichtige gedankliche Brücke zu seinen Arbeiten: Bild und Wort ergänzen und potenzieren sich, oft auf überraschende und lustige Weise. Koch kann demnach als „Maler-Poet“ gelten. Auch im Bild selbst verwendet der Künstler Schrift und typografische Elemente. Exemplarisch hierfür ist das Gemälde „Worte, die im Garten wachsen“.

Einen zentralen Themenkreis bei Koch bildet das zwischenmenschliche Miteinander, so erfährt der Betrachter beispielsweise Anregungen und Wahrheiten eines glücklichen Beziehungslebens in den Bildern „Mein Geschenk“ und „Zu zweit schmeckt es am besten“, wo es um geteilte Freuden geht. Die übergroße rote Kirsche steht als Sehnsuchtsobjekt für die Süße des Lebens. Für ein Liebespärchen am Strand stellt sich angesichts einer winzigen Kirsche die Frage „Wir haben uns, was wollen wir Meer?“. Auch andere Früchte fügen sich bei Koch zuweilen stillebenartig in die Landschaft ein. So dient etwa ein übergroßer gelber Apfel in einem Straßenzug als „Lückenbebauung“ - und da Wortwitz bei Koch bildimmanent ist, findet sich die Signatur als spielerische Implikation „Koch“ neben den Schriftzügen der benachbarten Fassaden „Kern“ und „Gehäuse“.

Der Grundtenor von Kochs Bildern ist durchgehend heiter, zuweilen zaghaft melancholisch und von einem besonderen Moment der Ruhe und des Innehaltens geprägt, wozu die ausgewogene, oft symmetrisch angelegte Komposition und Figurenanordnung beitragen. Nichts Lautes und Aufdringliches begegnet uns in dieser Zauberwelt der leisen Töne. Die Farbgebung der Gemälde und Aquarelle ist differenziert und subtil aufeinander abgestimmt, vor allem die Gemälde in Öl und Acryl besitzen starke Leuchtkraft. Die Palette reicht von gebrochen erdigen, dunklen Tönen und warm strahlenden Orange- und Rottönen der Straßen- und Gartenansichten bis hin zu luftig-hellen Blaunuancen der im maritimen Kontext angelegten Szenen.

Der Ausstellungstitel „Vogel Perspektive“ weist auf den besonderen Blick hin, mit dem der Künstler seine Umgebung erfasst und zeugt von seiner Vorliebe für Perspektivwechsel. Die im gleichnamigen Gemälde dargestellte Vogelfigur, nicht etwa fliegend, sondern entspannt auf dem Rücken liegend und zur roten Kirsche emporblickend, lässt sich somit im weiteren Sinne als Personifikation des Künstlers selbst verstehen.

Freuen Sie sich auf viele spannende, belustigende und berührende Momente, die Sie in dieser Ausstellung mit Sicherheit erleben werden … Lächeln garantiert!