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Zur Ausstellung wird als VORZUGSGRAFIK ein Holzschnitt in limitierter Auflage angeboten.

Brian Curling

Der in den USA geborene und in Radebeul lebende Künstler gilt als einer der herausragendsten Vertreter des zeitgenössischen Holzschnitts. Seinen Arbeiten wohnt eine einzigartige Stille inne, die er aktuell zunehmend mit einer neuen Formensprache verbindet und damit dem Betrachter viele Interpretations-möglichkeiten offen lässt. Es geht um die Natur, um den Raum, um Verbindungen, um Offenheit, aber auch um Begrenzung. Seine Holzschnitte auf feinstem Japanpapier bestehen oft aus mehreren übereinander gelegten Blättern, die erst durch das Zusammenspiel der einzelnen Lagen Ihre einzigartige Ästhetik entfalten. Neben neuen Arbeiten auf Papier werden wir in dieser Ausstellung auch einige ausgewählte Druckstöcke zeigen, die seine handwerkliche Perfektion vollkommen neu erlebbar machen.

Elisa Tamaschke über Brian Curling

Wo gehen wir denn hin?
Immer nach Hause.
(Novalis: Heinrich von Ofterdingen)


Hinaus in die Natur zu gehen, führt Brian Curling auf einen Weg zu seinen Werken. Hinauszugehen bedeutet dabei nicht allein in der Natur Inspiration zu finden, sondern den Gedanken Raum zu geben – und also in der Landschaft und im Geist zu wandern. Das, was er von diesen äußeren und inneren Orten ins Atelier als Erinnerung mitbringt, überträgt er in aufwendigen Druckverfahren auf die zweidimensionale Fläche des Papiers. Gräser, Bäume, einzelnes Geäst, Wasser, die Schattenrisse von Vögeln tauchen in seinen Werken auf. Diese Motive erzählen eigene Geschichten, die sich nicht darin erschöpfen, von der Natur zu zeugen, aus der sie stammen: Sie sind Chiffren für Erfahrungen, für Lebenskreisläufe, für Atmosphären, für Verluste, für Raum und Zeit, für die Hinwendung zweier Menschen zueinander.

Brian Curling ist Drucker. Der langsame Arbeitsprozess, der damit einhergeht, ist ein Schlüssel zu den Werken. Er fügt ein Motiv aus den geschnitzten Zeichnungen mehrerer Druckstöcke zusammen. Einem Puzzle vergleichbar, entsteht geduldig nach und nach das Bild. Die zeitliche Komponente des Arbeitsprozesses spiegelt sich auch in den kostbaren Japanpapieren, die er verwendet: Manche von ihnen sind viele Jahre alt. Er hütet sie, bis ihrer ausgewählten Qualität das ihnen entsprechende Motiv gegenübertritt. Die Bedeutung, die das Blatt Papier dadurch erhält – nämlich eine Geschichte zu haben, ein Gegenüber und Gesprächspartner des Künstlers zu sein – ist damit Teil der Bilderzählung. Aus den Blättern sprechen diese Dialoge. Papier ist bei Curling nicht nur Träger, er schichtet die feinen, transparenten Blätter auch übereinander, bedruckt die einzelnen Schichten mit Versatzstücken des Motivs. Durch das Zusammenfügen der Papierschichten findet sich letztlich, wie schon beim Addieren der Druckstöcke, das Motiv. Manches Mal liegt es unter einer Art Schleier, tastet sich heraus und changiert somit zwischen Schärfe und Unschärfe. Daraus ergibt sich auch ein Spiel mit dem Gegensatzpaar Distanz und Nähe, das nicht nur in der Zweidimensionalität des Blattes ausgetragen wird, sondern auch den Betrachter zwischen diesen Polen körperlich vor dem Blatt in Bewegung versetzt. So wird eine greifbare Dreidimensionalität erreicht, die zudem eine poetische Tiefe bedeutet, denn:

Brian Curling ist Dichter. Er verdichtet. In seinen abstrakten Arbeiten stapeln und staffeln sich unzählige Linien, berühren einander oder berühren sich knapp nicht, biegen sich spannungsvoll und zugleich im Einklang aneinander vorbei. Im Zusammenspiel vibrieren die Linien, sie bilden einen Resonanzraum von Zeitlichkeit, denn jede einzelne Linie steht für eine Dauer. Der Aspekt der Zeit findet sich auch in den Naturbildern, in denen gedruckte Farbschlieren – den Linien verwandt – das Blatt herunterrinnen. Hier vergeht Zeit und simultan dazu ist sie angehalten. Transformationsprozesse ereignen sich wiederkehrend im Werk von Curling. Da sind zum einen die Motive, die Inbegriff natürlicher Übergänge sind: Knospen, kahle oder austreibende Äste, Wasserkreise. Zum anderen sind es die formalen „Schwellen“, wie sie der Künstler bezeichnet: Papiere, die in den Werken Kante an Kante aufeinandertreffen, dadurch eine Art Stufe bilden und wiederum vom einen zum anderen überleiten, den Blick des Betrachters führend.

Den Motiven ist eine sprechende Stille eigen, die von dem tiefen Schauen des Künstlers in sein Inneres erzählt. Was er dort sieht, offenbart sich ihm allein. Der Betrachter ist durch die Begegnung mit dem Werk auf eigenem Weg zu diesem Erkenntnismoment.

 

Dr. Elisa Tamaschke

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