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Pressemitteilung

Kerstin Franke-Gneuß / Heike Wadewitz
„mein vater ist eine gärtnerin“

Ausstellung in der Galerie art + form
vom 19.03. bis 04.05.2017

Die Galerie art + form stellt in ihrer Frühjahrs-Ausstellung 2017 zwei Dresdner Künstlerinnen vor, die das Grafikgeschehen Dresdens durch ihre intensive Beschäftigung mit der Technik der Radierung seit Jahren nachhaltig mitbestimmen und national und international mit Preisen und Stipendien bedacht wurden.

Trotz unterschiedlicher Auffassungen zu Technik und Gestaltungsform der metallenen Basis, treffen sich beide im Titel der Ausstellung, der die Inhalte, die Verbundenheit zur Natur umreißt. Ausschlaggebend im Fabulieren zur Themenfindung war, dass jeweils ein Elternteil der Künstlerinnen den Gärtnerberuf ausgeübt hat und damit ein gewisser Grundstock von Bezüglichkeiten in ihr Schaffen eingepflanzt wurde.

Kerstin Franke-Gneuß ist in Meißen geboren. Sie studierte von 1978 bis 1984 Grafik und Malerei an der Hochschule für Bildende Künste Dresden und begann im Anschluss ihre freiberufliche künstlerische Tätigkeit. Neben ihrem malerischen und vor allem grafischen Schaffen übertrug Kerstin Franke-Gneuß ihre linearen Arrangements in plastische Installationen, die u.a. in Dresden, bisher auf dem Gustav-Adolf-Platz, in diesem Jahr nach Altstrehlen umgesetzt, im Gelände der Stadtentwässerung, vor dem Kunstkaufhaus TIETZ in Chemnitz öffentlich zugänglich sind. Die hier gezeigten Radierungen in den Mischtechniken Kaltnadel/ Zuckertinte Aussprengungen/ Aquatinta datieren zwischen 2015 und 2017. Kerstin Franke-Gneuß´s Eigenart ist es, die Metallplatte als Medium zu nehmen. Mit Körperkraft, die bis zur Selbstverletzung geht, operiert sie mit Flächen. Sie treibt Schrunden und tief eingegrabene Linien ins Metall, beobachtet das Säuregemisch dass die Zuckertinte der Reservage untergräbt. Sie experimentiert mit Klebeband und hellen und dunklen Strukturen in fortdauernder Lebendigkeit, was zu neuen, überraschenden Ergebnissen führt. Beachtlich ist die Größe vieler ihrer Blätter, die im Nachgang mit Begriffen aus der Naturbeobachtung wie Eisbruch, Morgentau, Gewächs tituliert werden.

Heike Wadewitz wurde in Dresden geboren. Sie studierte nach Ausbildungen zur Buchhändlerin, Erzieherin, Rehabilitationspädagogin ebenfalls an der HfBK Dresden Malerei und Grafik von 1993 bis 1998. Sie erhielt während des Studiums das Erasmusstipendium an der Kunsthochschule Stockholm und im Studienanschluss das DAAD Jahresstipendium ebenda. Nach einem Stipendium in Saxnas, Lappland war sie von 1999 bis 2001 Meisterschülerin bei Professor Hopfe an der HfBK Dresden. Seit 2001 unterrichtet Heike Wadewitz, neben ihrer freiberuflichen künstlerischen Tätigkeit als Lehrkraft für künstlerisches Gestalten, an der Akademie für Informations- und Kommunikationsdesign Dresden, später Semperschulen Dresden. Heike Wadewitz pflegt eine andere Herangehensweise an die Technik des Radierens. Ihr Stil ist erzählerischer. Figuren bevölkern die Spielfläche. Persönlicher und emotionaler klingen die Titel. Ihr Medium, dass zur Druckgrafik führt, ist die Zeichnung. Erlebnisse mit tierischen und menschlichen Wesen liegen zugrunde und psychologische Momente fließen in die Vielschichtigkeit der Grauwerte ein. Sie fabuliert. Nebeneinander bewegen sich die Dinge auf der Fläche. Heike Wadewitz bearbeitet ihre Radierplatten immer wieder neu. Oft überarbeitet sie in kleiner Auflage gedruckte Kaltnadelradierungen, dreht das Metall, schabt Ehemaliges weg und bezieht zurückbleibende Spuren und Plattentöne in ein neues thematisches Feld ein. Die kleine Landschaft mit Teich und Baum wird zum Kinderporträt „Dreieinhalb“.

Es lässt sich viel entdecken, was selbst Erlebtes im Betrachter aktiviert und zur Zwiesprache herausfordert.

Beide Künstlerinnen bereichern die Ausstellung mit einer käuflich zu erwerbenden Vorzugsgrafik in limitierter Auflage:
Kerstin Franke Gneuß „Wiesenrain“, 2017, Reservage/ Kaltnadel, Plattengröße 20 x 30 cm
Heike Wadewitz „überrascht“, 2017, Kaltnadel, Plattengröße 14,5 x 23,6 cm