Für die Ausstellung hat die Künstlerin eine Radierung als Vorzugsgrafik gestaltet.

„Monde um mich“ nennt Carla Weckesser ihre Ausstellung, die Malereien, Monotypien, Radierungen, Pastelle und Mischtechniken auf Papier der letzten Jahre zusammenfasst. Es sind zum großen Teil Arbeiten, die aus flirrenden Farbzonen und in sich verwobenen Liniendickichten wachsen, die in sich Gesichter bergen, Pflanzen, kauernde, rundliche weibliche Akte voller Lebensfreude, Paare, Tiere, paradiesische Landschaften, ekstatisch Musizierende, traumhaft verwunschene Szenerien, schillernde Räume der Verführung und Verwandlung.

Impressionen von der Vernissage

Sonntag, 21. Juli 2019

Laudatio: Karin Weber, Diplom-Kunstwissenschaftlerin
Musik: Heide Kernchen, Gitarre
Geralf Grems, Drehleier

 

E-Mail an die Künstlerin nach der Vernissage

 

Guten Morgen, liebe Frau Weckesser!

Leider waren Sie gestern schon weg und wir konnten uns überhaupt nicht mehr verabschieden......
Eine sehr schöne Vernissage, ein würdiger Rahmen für Ihre wunderbaren Arbeiten!
Man spürt mit dem Eintritt in die Galerie, dass dort sehr besonders agiert wird und dieser Eindruck zog sich durch den ganzen Nachmittag.
Uns hat sehr gefreut, dass so viele "Fans" gekommen waren!

Eine schöne Woche und liebe Grüße - Ekkehard Hering !

E-Mail nach einem Besuch der Ausstellung ...

 

... sehr geehrtes Team von Art und Form!

Wir möchten uns noch einmal ganz herzlich bedanken, dass wir mit unseren Seniorinnen am 27. August 2019 bei Ihnen sein durften und skizzieren konnten. Es war für uns alle ein Fest der Farben und Formen und eine Fülle an Inspirationen, die Bilder und Radierungen von Carla Weckesser genießen zu können.

Danke auch für die Stühle, da war ein besseres Zeichnen möglich! Einige aus unserer Gruppe waren das erste Mal in ihrem Galeriegeschäft.

Mit herzlichen Grüßen und ein großes Dankeschön für dieses wunderbare Erlebnis bei Ihnen!

Ihre Adrienne Höfgen
Dipl. Sozialpädagogin

Rede zur Vernissage

Meine sehr verehrten Damen und Herren,

ein warmer Farbklang weht durch die Arbeiten von Carla Weckesser und verheißt, dass die Welt schön ist, voll von Harmonien. Heitere Lichträume öffnen sich im Einklang mit der Natur des Mondes. Und plötzlich steigt unverhofft die Frage auf: Bist Du glücklich? Und Carla Weckesser träumt weiter, träumt sich weg von den Bedrängnissen des Alltags in eine Zwischenwelt intimer Schutzräume, durchwirkt von Musik, zärtlichen Berührungen, Schönheit und friedvoller Eintracht. Immer neue Bilder steigen aus dem Meer des Erlebten, aus dem Meer phantasievoller Eingebungen auf: So viele Tage, so viele Nächte, so viele Stunden, so viele Augenblicke… Die Kraft des Genießens und Wünschens und die Kraft des Sich Erinnerns sind eine von der anderen abhängig. Die Phantasie gewordene Erinnerung von Carla Weckesser spannt farbige Himmel aus und mischt das Andenken an somnambule Schönheiten zu einem mit Worten nicht zu beschreibenden Lustgefühl. Im ganzen Leben strebt man doch eigentlich danach, sich selbst zu finden, sich seiner selbst bewusst zu werden. Kunst kann in diesem wichtigen Prozess eine große Rolle spielen. Das Bild als Sinnbild der Suche nach dem eigenen Selbstverständnis ist eine mögliche Art der Emanzipation im Denken und zwar durch das Sehen. „… und als ich mich selber trank, war ich zum Schauen erwacht. Da fiel mir Leben zu.“, schrieb Ingeborg Bachmann in ihren Tagebüchern.
Wie Zustandsbeschreibungen der Seele lesen sich die Arbeiten von Carla Weckesser. Es ist eine Gabe, aus der Gegenwart heraus, die Ewigkeit zu berühren, die die Künstlerin besitzt.
In alten Mythen und Legenden wurde die Kraft des Mondes oftmals mit der dunklen Kraft des Weiblichen verbunden. In diesen Geschichten besitzen Frauen die Aura von Hellseherinnen, Kartenlegerinnen, Schicksalsgöttinnen, die Lebensfäden spinnen und zerreißen, als Göttinnen des Mondes, der Erde und des Wassers.
Hell, klar und rund, ist der Mond, Frau Luna, dann wieder dunkel und rätselhaft, eine scharfe Sichel. Der Mond beeinflusst das Gelingen von Zaubersprüchen. Bei Vollmond soll man die Zutaten für Aphrodisaika sammeln. Der Zyklus des Lebens wird vom Mond seit Anbeginn der Zeit mitbestimmt.

„Monde um mich“ nennt Carla Weckesser ihre Ausstellung, die Malereien, Monotypien, Radierungen, Pastelle und Mischtechniken auf Papier der letzten Jahre zusammenfasst. Es sind zum großen Teil Arbeiten, die aus flirrenden Farbzonen und in sich verwobenen Liniendickichten wachsen, die in sich Gesichter bergen, Pflanzen, kauernde, rundliche weibliche Akte voller Lebensfreude, Paare, Tiere, paradiesische Landschaften, ekstatisch Musizierende und Tanzende, traumhaft verwunschene Szenerien, schillernde Räume der Verführung und Verwandlung. Hier erfüllen sich Träume, die Erde ist dem Himmel und den Gestirnen nah. Diese Bilder sind paradiesische Sehnsuchtsorte, in denen kein falscher Ton die Harmonie splittern lässt. Die absolute Gegenwart, die die Musik auszeichnet, das Bewegt-Sein im Hier und Jetzt übersetzt die Künstlerin ins visuell Erfahrbare. Ihre Farben sammeln sich zu spielerischen Akkorden, ihre Formen steigen wie traumhaft gestimmte Tonleitern aus dem Dunkel in die Höhe.
Linien versetzen Farbflächen in Schwingung als Gleichnisse für ein harmonisches Lebensgefühl und poetischer Lebenskraft.
Carla Weckesser träumt sich in die Welt ihrer weiblichen Wesen hinein, die nächtens im fahlen Mondenschein musizieren, Tiere liebkosen und wie in Trance über den Weltenkosmos sinnieren. Die Poesie der romantischen Sehnsuchtsorte verheisst Heimat. Hier kann man zur Ruhe kommen. Hier scheint noch alles seinen Platz zu haben: die Menschen, die Pflanzen, die Tiere, die auf Gedeih und Verderb aufeinander angewiesen sind…
Carla Weckesser hält die Zeit an, die uns durch unser Leben eilen lässt und vergewissert sich ihrer selbst in leuchtenden Farben.
Es ist ein hingebungsvolles Einverstandensein im Gleichnis, dem man sich als Betrachter ausliefert.
Carla Weckesser kennt die Unruhe im Herzen, die Melancholie, wenn Schatten die Welt verdunkeln und spürt ihrer Sehnsucht nach, die Schwermut mit der Orchestrierung von Farben und zärtlichem Lichtschimmer verschweben zu lassen.
Diese Heiterkeit ist weder Tändelei noch Selbstgefälligkeit. Sie ist höchste Erkenntnis und Liebe, ist Bejahen der Wirklichkeit, ein Wachsein am Rande aller Tiefen und Abgründe. Sie ist unzerstörbar und nimmt mit den Lebensjahren zu… Sie ist das Geheimnis des Schönen und eigentlich Substanz jeder Kunst, bekannte einst Hermann Hesse.
Als Betrachter steht man einer berauschenden Mischung von figürlicher Andeutung und ornamentaler Abstraktion, von expressiven und surrealen Elementen, beherrscht vom Dreiklang der Farben Blau, Rot und Gelb – mit Zwischentönen, gegenüber. Das Blau der Transzendenz und der Träume, der Sehnsucht und des Wassers der Erinnerung verschwistert sich mit dem Rot des Lebens, dem Gelb des Lichtes und dem Grün der Hoffnung und der Natur.
Die Farben und Linien folgen locker beschwingt dem Duktus der Hand, untere Schichten bleiben sichtbar. Zuweilen kratzt die Künstlerin auch Linien in die Oberflächen oder sie verfällt nur einer Farbe, wie dem Lichtgelb oder dem Rot.
Faszinierend sind die kleinformatigen Radierungen mit poetischem Nachklang, in Blau, Braunrot und Grau gehalten: Musikerinnen mit Akkordeon, Cello, Flöte oder Geige, bei Mondenschein musizierend, im Zwiegespräch mit Katzen, versunken im Tanz unter der Mondsichel. Paare umarmen sich in einem Nachen bei nächtlicher Bootsfahrt auf dem Meer der Träume. Mitunter werden die Radierungen auch übermalt und gewinnen dadurch Unikatcharakter.
Carla Weckesser (Jg. 1949) ist eine vielseitig talentierte Frau. Sie studierte an der Technischen Hochschule Ilmenau, an der Karl-Marx-Universität in Leipzig, war Gasthörerin an der HfBK in Dresden. Sie sammelte Erfahrungen am Theater als Dramaturgin, Regisseurin und Bühnenbildnerin, beteiligte sich an verschiedensten künstlerischen Projekten wie Experimentalfilmen, Wandbildaktionen, thematischen Installationen und Musikhappenings. Seit Mitte der 80er Jahre entstehen parallel dazu freie bildkünstlerische Arbeiten einer poetischen Gestimmtheit, ausufernder, linearer Fabulierlust; entstehen Bilder als visuelle Partituren.
Schreitet man in der Ausstellung den Reigen der Arbeiten ab, dann spürt man eine angenehme Beseelung und Verzauberung der Kompositionen durch Farben, mit erotischer Kraft aufgeladen. In einem eigentümlichen Schwebezustand versonnener Melancholie begegnen sich Wunschbilder mit schlicht menschlichen Begebenheiten.
Die Mondin, inmitten von Blumen, auf der Einladungskarte, vereint in sich wie Janus, eine helle und eine dunkle Seite. Ein Sinnbild dafür, dass Licht und Schatten auch unser Leben ausmachen.

Karin Weber

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