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Dresden Kunst & Kultur Galerien Ausstellungen Vernissagen
Vernissage: | Sonntag, 22. April 2018, 17 Uhr | |
Laudator: | Prof. Dr. Harald Marx | |
Musik: | Klezmart Karen Weinert, Violine Elena Kratschkowski, Akkordeon Ekkehard Riedel, Klarinette |
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Ausstellungsdauer: | 22. April bis 31. Mai 2018 | |
Ausstellungsort: | art+form, Bautzner Straße 11, 01099 Dresden | |
geöffnet: | Mo bis Fr 10-20 | Sa 10-18 Uhr |
Virtueller Rundgang durch die Ausstellung ab 26. April 2017.
Wenn man mit 18 Jahren an der Hochschule für Bildende Künste Dresden angenommen wird, muß für die Eignungsprüfer großes Talent und Potential erkennbar gewesen sein. Wenn man dann in den ersten 2 Jahren ziemlich schlechte Noten erhält (weil man sich gewissen Bewertungskriterien weder unterordnen kann noch will) und sich aufgrunddessen keine Chance ausrechnet, von Prof. Gerhard Kettner, dem genialen Zeichner, als Schülerin angenommen zu werden, dieser sie aber sofort und diskussionslos akzeptiert, hat sich Talent und Potential wohl Richtung KÖNNEN entwickelt .
Dieses Können ist seit über 40 Jahren unbestritten sichtbar. Der Ausdruck hat sich verändert, die Farbpalette ebenso, das Thema nie. Aber der expressiv-abstrakte kraftvolle malerische Duktus in Verbindung mit feiner, sensibel gezeichneter figürlicher Linie ist geblieben, ist Markenzeichen und in vielen Museumsbeständen Ost-wie Westdeutschlands enthalten.
Gudrun Trendafilov wurde 1958 im Erzgebirge geboren und ja, das Jahr 2018 ist ein runder Geburtstag – jedoch für die Künstlerin selbst eher Fakt als Jubiläum.
Anlässlich dieses „Faktes“ stellt sie bei art+form 49 Werke aus, vorrangig aus den letzten 3 Jahren.
Früchte spielen eine Rolle. Eine Zitrone leuchtet wie ein goldener Schatz, gehalten von zarten Fingern wie ein verletzliches schützenswertes Gut. Tiere spielen eine Rolle. Eine Mücke, die stechen könnte, ein Käfer, der wegfliegen könnte, ein Frosch, der von Schulter zu Schulter springt, eine Eule, die sich auf dem Kopf eines nachdenklichen Mädchens eingenistet, ein Fisch, der küßt.
Lange Zöpfe fallen auf (die Großmutter Gudrun Trendafilovs hatte Haare, die bis auf den Boden reichten), sich verflüchtigende Momente scheinen festgehalten, Traum, Erinnerung, Jetzt und Morgen verbinden sich zu „Vielleicht“. Letzteres Wort ist der Titel dieser Ausstellung, bewußt mit einem Punkt dahinter – ein Wort wie ein Satz.
Wie die Sätze „Ja.“ und „Nein.“ Entscheidungen zu sein scheinen, ist bei Gudrun Trendafilov auch „Vielleicht.“ eine. Womöglich die ehrlichste von den Dreien, weil es etwas einschließt, was die anderen beiden ausschließen: die Unsicherheit, den Zweifel, das Unplanbare.
Und die mit diesem Einschluss etwas Wunderbares gewinnt: Zeit.
Zeit zum Denken, Wahrnehmen, Beobachten, Lesen, Begreifen, zum Träumen, zum Wachsen, zum Klären … für Poesie, für Fehler, für Dankbarkeit, ... .
Die Werke sind immer eine kleine Erzählung. Den Stoff dafür bildet immer das Erlebte, Geschaute, Gefühlte der Künstlerin selbst. Die Protagonisten sind Farben, Köpfe, Hände und Licht.
Ein Zitat von Friedrich Dürrenmatt spiegelt diesbezüglich etwas Wesentliches wider:
Wissen läßt sich büffeln, Begreifen braucht Zeit.
Ein Gedicht von Alma C. Sprüht ebenso:
Bedenkzeit
Kraft MEINER Sonne
erkläre ich die Nacht zum Tage
und entsage
dem Stundenrhythmus des klaren Denkens
von Heute auf Übermorgen.
Nehmt mich auf
im blauen Dunst aus Vielleicht und Irgendwann
und laßt mich
- vierundzwanzig Stunden nur -
unklar sein.
Wir würden uns sehr freuen, Ihr Interesse an dieser Ausstellung geweckt zu haben und stehen bei Fragen jederzeit zur Verfügung.
Mit besten Grüßen,
Sybille Nütt
Galerieleitung | nuett@artundform.de | 0351-8031322 | 0177-2529593